– HAUSGEBURT WURDE ZUR ALLEINGEBURT –

Maria (29)

Hey ihr lieben,
Ich bin Maria 29 Jahre jung und habe 2 Söhne (7 Jahre und 1 Jahr alt).
Ich möchte euch von der Geburt meines 2ten Sohnes berichten.

Die Entscheidung für eine Hausgeburt

Als ich schwanger wurde plante ich mit meinem Mann wie und wo die Geburt stattfinden sollte. Ich hatte mir vorgenommen mir eine Beleghebamme zu nehmen und, wie auch beim ersten Sohn, im KH zu entbinden. Nun, leider standen die Beleghebammen des KH nicht mehr zur Verfügung.
Schade, aber was nun. Eine Freundin erzählte mir davon (diese hatte selbst eine Hausgeburt), dass beide Beleghebammen auch Hausgeburten begleiten und meinte dann, das ich doch anfragen solle, mit dem Hinweis das man seine Meinung dazu ja auch noch ändern könne. Gesagt, getan. Ich fragte beide, ob sie Zeit hätten mich zu begleiten und beide stimmten zu und begleiteten mich gemeinsam (da eine um den ET im Urlaub war). Ich freute mich riesig, begann aber jetzt auch darüber nachzudenken, wie denn eine Hausgeburt wäre. Ich beschäftigte mich intensiv damit und kam zu dem Entschluss, das ich eine Hausgeburt haben möchte und bereitete mich mit meinen Hebammen darauf vor. Eine tolle Zeit.

ET (02.11.)

Am ET (2.11.) passierte einfach mal nix, der kleine Mann ließ auf sich warten, kannte ich ja aber schon vom Großen. Es dauerte bis zum 7.11..

07.11 – 7.00 Uhr

Los ging es morgens, beim aufstehen um 7. 00 Uhr hatte ich gleich eine Wehe und wusste, es dauert nicht mehr lange. Ich hatte das so im Gefühl. Naja nützt ja nix, der große musste noch in den Kindergarten und für meinen Mann brauchte ich noch Ingwer (der hatte einen Anflug von einer Erkältung), also nix wie los zum Kindergarten und einkaufen. Mit Wehen nicht wirklich einfach.

07.11 – 09.00 Uhr

Gut zu Hause angekommen, hatte ich mit meiner Hebamme sowieso um 9 Uhr einen Termin zur Vorsorge. Ich freute mich so riesig. Als sie kam und mich sah meinte sie sofort:”Du hast doch Wehen, stimmt’s?”, da hatte ich ihr noch nix davon mitgeteilt, nur mein sehr luftiges Outfit verriet es ihr. Sie untersuchte mich und meine Muttermund (ca 2-3 cm offen). Sie fragte mich, da sie noch 2 Hausbesuche hatte, ob sie diese noch machen könne und ich meinte zu ihr: “Klar kein Problem.”. Zum Mittag wollte sie wieder da sein. Ich fühlte mich gut, also war das für mich kein Problem.

Ab in die Badewanne

Sie ging und ich ging ins Bad, erst einen Einlauf machen und dann ab in die Wanne. Das veratmen der Wehen ging da sehr gut (obwohl ich mit dem veratmen sonst so meine Probleme habe). Mein Mann saß derweilen auf dem Sofa und wartete auf Instruktionen. Irgendwann dachte ich, ich muss jetzt mal raus aus der Wanne sonst sehe ich nachher ganz verschrumpelt aus. Also ging ich zu meinen Mann ins Wohnzimmer, ich sage nur, das war keine gute Idee, die Wehen waren nicht wirklich auszuhalten. Also wieder zurück in die Wanne. Da angekommen fühlte ich mich wieder wohl. Und veratmete weiter meine Wehen.

Irgendetwas ploppte

Nach einer weil dachte ich, jetzt wird es aber heftig….Ich schrie laut “Scheeeeeeeeeeeiiiiiiiißeeeeee” (ja man darf auch fluche,  wenn es einem gut tut) irgendwas ploppte und ich schrie zu meinem Mann er solle die Hebamme anrufen. Da ich meinen Sohn eigentlich im Wohnzimmer bekommen wollte, startete ich den Versuch dahin zu gelangen. Der Versuch endete zwischen der Wanne und der Waschmaschine auf dem Wannenvorleger. Ich schickte meine Mann raus, weil ich mit dem Hintern zu ihm gerichtet saß, ich aber nicht wollte, dass er sieht wie das Kind raus kommt. Er dackelte ab.

Unser kleiner Otto kam auf die Welt

Ich weiß nicht wie viel Zeit verging. Für mich waren es Bruchteile von Sekunden, da hielt ich meinen kleinen Mann im Arm. ALLEINE, ganz alleine hatte ich es geschafft. Ich war glücklich, stolz, erleichtert….. und verliebt. Geistesgegenwärtig, weil das laute brüllen aufhörte, schaute mein Mann auf die Uhr: 11.22 Uhr. Meine liebe Hebamme war, laut der Aussage meine Mannes, um 11.26 Uhr bei mir und begrüßte unseren kleinen Otto auf dieser Welt.
Es war eine wundervolle Geburt und sie hat mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann. Ich danke meinen Hebammen für ihre Unterstützung und meiner Freundin für diese Idee und die Bestärkung darin, dass ich das schaffe.

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