Nora (25)
22.09.2015, 7 Tage vor dem ET
05.30 Uhr: Die ganze Nacht keine Beschwerden und nun wurde ich mit Bauchschmerzen geweckt. Keine Ahnung, ich glaube, ich habe etwas falsches erwischt. Mein Freund geht wie jeden Tag um 5.45 Uhr außer Haus und sagt noch: “Ich bleibe zu Hause, es geht los”. Doch ich verneinte. Wir waren ja erst die Nacht zuvor im Krankenhaus und da war der Befund: “Ab nach Hause. Der Muttermund ist 2 Zentimeter offen, aber noch zu hart. Es wird noch ein paar Tage andauern”.
6.00 Uhr: Arbeitsbeginn meines Freundes.
6.30 Uhr: Ich habe langsam realisiert, dass es losgehen muss, da ich wohl doch keine Magen-Darm-Grippe habe. Es sind Wehen und mein Darm bereitet sich so wohl auf die Geburt vor.
Es war doch keine Magen-Darm-Grippe – Es waren Wehen
Mein Freund war sofort da und wir fuhren ins Krankenhaus. 20 Minuten Fahrt auf der Autobahn. Ich stand im Auto. Sitzen war einfach nicht angenehm für mich.
Dort angekommen bekam ich ein CTG und einen Venenkatheter, doch mein Muttermund war nur 2 Zentimeter offen. Also ab ins Zimmer mit uns. “Das wird schon noch etwas dauern”. Die Stunde verflog und ich wollte nochmal kontrolliert werden. Irgendwie hatte ich es im Gefühl. Ich musste zum Kreißsaal gefahren werden, da gehen unmöglich war. Nicht von den Schmerzen, die waren auszuhalten. Ich wusste ja das ich nach diesen “Strapazen” mein Baby endlich kennenlernen durfte!
Mein Freund gab mir Halt
Vorne angekommen ergab die Kontrolle: Muttermund verstrichen, ab in den Kreißsaal. Mein Freund weichte mir keine Sekunde von der Seite und stand mir bei.
22.09.2015, 10.55:
Raphael, endlich bist du bei uns. Gesund, munter und so wunderschön. All die Ängste, dass es dir nicht gut gehen könnte, dass etwas nicht klappte, waren verflogen. Wir waren so glücklich, so dankbar, so vollkommen.
Und nun wirst du bald 5 Jahre und hast einen kleinen Bruder, dessen Geburt genau so schön verlaufen ist. Er hatte es zwar sehr eilig, aber trotzdem kann ich mit Überzeugung sagen, dass eure beiden Geburten mein Leben bereichert haben! Ich bin Stärker geworden und ich habe keine Sekunde Angst oder unerträglichen Schmerz verspürt. Im Gegenteil!