– EINE EINLEITUNG MUSS KEIN HORROR SEIN –

Tami (28)

Die Geburt meines ersten Kindes, April 2019

Ich hatte schon lange vor dem ET Angst, dass ich eingeleitet werden muss. Die Wehen sollen stärker, die Schmerzen heftiger sein, die Geburt viel länger dauern. Meine Hebamme meinte immer, wir sollen so lange warten wie möglich. Jedes Kind macht sich auf den Weg, wenn es soweit ist. 7 Tage nach dem ET wollte mich der Arzt im Krankenhaus einleiten. Ich wollte nach Rücksprache mit meiner Hebamme und Frauenärztin noch abwarten. ZUM GLÜCK!

An Tag 9 nach meinem ET hatte ich abends zu Hause nochmal Wehen, die nach 3 Stunden allerdings wieder vorbei waren. So ging es dann an Tag 11 nach dem ET ins Krankenhaus für die Einleitung. Der Muttermund war leicht geöffnet und der Arzt meinte, es war wohl gut, dass ich noch abgewartet habe. Die Wehen vor 2 Tagen haben etwas bewirkt und wir können direkt mit dem Venentropf starten und nicht mit einer Tablette (was das ganze tatsächlich in die Länge gezogen hätte).

Um 09.00 Uhr hing ich am Tropf, um 9.30 Uhr kamen die ersten Wehen, die auszuhalten waren. Die Fruchtblase ist um 12.00 Uhr geplatzt. Ab da wurde es anstrengender und auch die Schmerzen mehr. Ich habe mich um 15 Uhr für eine PDA entschieden, die gegen 16 Uhr Wirkung zeigte.

Durch die PDA war ich viel entspannter

Ich war so überrascht, wie gut man sich mit der PDA fühlt und wieviel entspannter alles ist. Man merkt zwar, dass eine Wehe kommt, hat aber kaum Schmerzen dabei. Das habe ich mir nie so „einfach“ vorgestellt. Nach ca. 1,5 Stunden hat die Wirkung langsam nachgelassen und die Ärztin hat auf meinen Wunsch nochmal nachgespritzt. Dann ging es mir direkt wieder besser und es war alles auszuhalten.

Um kurz vor 21.00 Uhr war es dann soweit und die Presswehen setzten ein. Nach 2 Presswehen und dem Einsatz der Saugglocke, sowie einem gezielten „Schnitt“ war meine Tochter da. Ich hatte es geschafft und durfte sie gleich auf meiner Brust spüren. Es war unbeschreiblich! Vor allem im Nachhinein.

Auch das habe ich mir wirklich nie so schön vorgestellt. Ich denke so gerne daran zurück. Sicher gab es auch bei mir ein paar nicht so schöne und schmerzhafte Momente, mit denen aber wohl jeder im Voraus rechnet. Im Großen und Ganzen kann man da aber auf jeden Fall drüber hinweg sehen. Die ganze Geburt war lange nicht so schlimm, wie erwartet.

Es ist absolut machbar und man muss keine Angst haben – auch nicht vor einer Einleitung. Ich kann allerdings auch jedem nur raten, nicht vorzeitig einleiten zu lassen. Wartet ab, so lange es geht. Natürlich vorausgesetzt, dem Baby geht es im Bauch noch gut und ihr werdet regelmäßig ärztlich gecheckt.

Ich habe nichts geplant, sondern spontan entschieden

Außerdem hat es mir geholfen, mir vorher so wenig Gedanken wie möglich zu machen. Ich habe nichts geplant. Ob PDA ja oder nein, welche Geburtsposition ich einnehmen will, usw. Wenn man es ohne konkrete Pläne auf sich zukommen lässt, ist die Chance enttäuscht zu werden, viel geringer. Eine Geburt ist und bleibt ein Wunder, das für mich – nun fast ein Jahr später – irgendwie immer noch unbegreiflich ist!

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