Laura (28)
Ganz anders als beim 1. Kind war ich in den Tagen vor dem ET weniger aufgeregt. Schließlich kannte ich den Ablauf und wusste, was ungefähr auf mich zukommt. Natürlich fragten immer mehr Menschen wie es mir gehe, ob ich schon “etwas merke”? Aber nein. Keine Wehen, keine Wehwehchen, alles gut noch am 30.08.17.
Ganz normal verbrachten wir unseren Abend nach einem Kindergeburtstag. Brachten den Großen zu Bett und sahen noch etwas fern. Wir sind um circa 21 Uhr ins Bett, um, falls es doch irgendwann losgeht, auch etwas geschlafen zu haben. Das machten wir schon die ganze Woche so. Dann verspürte ich einen enormen Schmerz im Unterleib, das war kurz vor 24 Uhr. Ich entschloss mich, auf die Toilette zu gehen und merkte schnell: Irgendwas ist anders. Oh, ich glaube meine Fruchtblase ist “geplatzt, eingerissen”! So weckte ich meinen Mann, mit den Worten: “Mach langsam, es sind keine Wehen da.” Als ich ins Wohnzimmer ging und nicht recht wusste, was ich jetzt machen sollte, ging es los: Die Wehen setzten ein.
3 Minuten später stand ich auf, sah meinen Mann an und sagte: “Ich muss pressen”.
Wirklich stark und regelmäßig circa alle 7 Minuten. Ich musste meiner Mutter Bescheid geben, sie sollte umgehend kommen. Sie musste ja auf den Großen aufpassen, der von all der Aufregung nichts mitbekam. 30 Minuten später war sie da und wir machten uns sofort auf den Weg. Die Wehen kamen nun circa alle 5 Minuten. Ich war froh darüber. Umso kürzer gestaltete sich hoffentlich der Aufenthalt im Kreißsaal. Im Krankenhaus angekommen um 2 Uhr am 31.08.17, maß die Hebamme den Muttermund. Dieser sollte 4 cm geöffnet sein. Was ich jedoch nicht recht glauben konnte. Mein Gefühl und die Wehen sagten etwas anderes. Das CTG lief. Dann kam eine Ärztin und bat mich zum Ultraschall. Ich wusste nicht, was ich jetzt davon halten sollte. Liegen bleiben war alles, was ich zu diesem Zeitpunkt wollte! Was sie jetzt sehen wollte, war wirklich unklar. 3 Minuten später stand ich auf, sah meinen Mann an und sagte: “Ich muss pressen”. Wirklich, die Ärztin meinte “nein”, sie würden gerade untersuchen und mein Muttermund sei lediglich 4 cm geöffnet. Die Hebamme brachte uns in einen Kreißsaal und wollte dann doch nochmal nachsehen. Ich konnte mich aber wie gesagt nicht aufs Bett legen. Nach einigen Minuten willigte ich einer Untersuchung ein. Befund 6 cm! Jedoch hörte der Pressdrang nicht mehr auf, dieser Druck…
“Okay, wenn Sie es gar nicht veratmen können, dann lassen Sie es ihren Körper machen.”
Die Hebamme gab mir ein homöopathisches Mittel, welches den Muttermund weicher machen sollte. Es war circa 3 Uhr. Auf unseren Wunsch holte sie dann einen Geburtshocker, mein Mann saß hinter mir. Sie sagte: “Okay, wenn sie es gar nicht veratmen können, dann lassen sie es ihren Körper machen.” Einen so enormen Pressdrang kannte ich von der Geburt nur unter den letzten Minuten. So nahm die Geburt ihren Lauf. Selbstständig, ohne viele Kommentare von ihr. Das war wirklich sehr angenehm. Alles ging gefühlt sehr schnell und dann die Überraschung: Ein kleiner Sternengucker. Um 4:05 Uhr hielten wir unseren 2. Jungen im Arm, gesund und munter. Pünktlich einen Tag vor meinem Geburtstag waren wir nun zu viert ❤️